Klangteppich auf der Seebühne

Kultursommer-Konzert mit „Jazz‘is“

Klangteppich auf der Seebühne

Ochtrup

„Der Geschäftsführer des Kulturforums Ochtrup, Dr. Guido Dahl, hatte offensichtlich mal wieder eine glückliche Hand: Zahlreiche Zuhörer lauschten am Sonntag den Klängen der Formation „Jazz‘is“. Die Kultursommer-Veranstaltung im Stadtpark kam gut an.“

Irmgard Tappe

In wechselnder Besetzung traten die „Jazz‘is“ auf der Seebühne auf.

Foto: Irmgard Tappe

„Als die „Jazz‘is“ am Sonntag um 11 Uhr das Kultursommer-Konzert auf der Seebühne mit sanft anmutenden Klängen eröffnen, ist die Anzahl der Zuschauer noch recht überschaubar. Doch das ändert sich innerhalb der nächsten halben Stunde. Der Geschäftsführer des Kulturforums Ochtrup, Dr. Guido Dahl, hatte offensichtlich mal wieder eine glückliche Hand bei der Auswahl der sechsköpfigen Band aus Dortmund.

„Wir werden heute in wechselnder Besetzung und mit abwechslungsreichen Arrangements auftreten“, verrät Sängerin Sabina Schmidt, während sie eine kurze Pause einlegt. Dorothee Pilavas (Alt-Saxofon), Pianist Peter Hünnemeyer und Gitarrist Stefan Weigelt erfreuen das Publikum derweil mit einem stimmungsvollen Instrumentalstück. Die nächste Darbietung erfolgt mit Sängerin Sabina Schmidt, Bass-Gitarrist Jörg Faust und Schlagzeuger Jochen Dietrich in voller Besetzung. Dietrich ist gleichzeitig der Chef der Band, die erst seit 2014 gemeinsam auftritt. „Bei unserem ersten Auftritt damals hat jeder von uns das hineingeschmissen, was er kannte. Und es hat uns motiviert, weiterzumachen“, erzählt die Sängerin.

Titel aus neun Jahrzehnten

Das Sextett mit den professionell ausgebildeten Musikern begeistert das Publikum in Ochtrup mit Unterhaltungsmusik aus neun Jahrzehnten. Etliche bekannte Stücke wie zum Beispiel „Smoke on the Water“ oder „The Lady is a Tramp“, haben die „Jazz‘is“ bearbeitet und jazzig verpackt.

Das Ensemble breitet einen facettenreichen Klangteppich auf der Seebühne aus. Mal sind es gefühlvolle Hörerlebnisse, die auch schon mal Gänsehaut auslösen. Dann wieder ertönen jazzige Bossa-Varianten oder es treiben die Swing-Rhythmen lässig daher. Und das Publikum wippt dazu mit Kopf und Fuß.

Nette Leute, gute Musik

„Das ist eine ruhige, besonnene Musik, die genau zu diesem Umfeld passt“, sagt Josef Janning.

Am Jazz schätzt der Ochtruper besonders, dass es Musik ist, die nicht weh tut im Vergleich zum Hardrock. „Bei harmonischem Jazz nette Leute treffen und diesen schönen Sonntagmorgen genießen“, das ist es, was den Besuchern gefällt. Egal, ob sie Jazzliebhaber sind oder nicht. Wie der 88-jährige Herr, der ein wenig abseits des Geschehens auf einer Bank im Stadtpark gebannt den Rhythmen lauscht, obwohl er eigentlich ein Blasmusikfan ist. Oder das Pärchen aus Burgsteinfurt, das es sich auf einer Picknickdecke bequem gemacht hat. Und die Sonne blinzt.“

Westfälische Nachrichten, 10.07.2017