Es war eine Herausforderung, im Kult41 in Bonn zu spielen. Der Spielort mit über 200 Konzerten im Jahr(!) konzentriert sich eigentlich mehr auf Rock-, Punk- und Independent-Auftritte. Auch die Spielstätte, eine kleine Halle mit einer alten Laderampe als doch recht hoher Bühne hatte ihre akustischen Eigenheiten. Es gab einen herzlichen Empfang durch Uwe Sarter, der uns eingeladen hatte. Vor dem Konzert lud er uns erstmal Backstage zum Essen der selbstgebackenen Pizza ein. Der Soundcheck mit Wolfgang vom Kult41 hatte dann etwas Geduld abverlangt, doch beim Konzert klappte alles bestens.
Das neue Programm der Band wartet neben den Swingnummern vermehrt mit erdigen Sounds aus Funk, Blues und Jazzrock auf. So legte Trompeter Rainer Matz mit Schlagzeuger Martin Christophery bei „St. Thomas“ ein spektakuläres Frage-Antwortspiel hin, indem er mit seinem Mikro im „Beatbox“-Style improvisierte. Aber auch sonst gab es viele spontane Nuancen im Spiel und die den Jazzis stets eigene Spielfreude zeigte sich bei Peter Hünnemeyer in seinen virtuosen perligen Improvisationsläufen, Jörg Faust in kreativen Anschlagstechniken am Bass und Stefan Weigelt mit stets variablem Gitarrenspiel an Jazz- und Akustikgitarre wieder einmal in besonderer Weise. Der Funke sprang spätestens nach der Pause komplett über und umso schöner, dass die Jazzis die Leute zum Schluss bei den letzten vier Stücken des Konzertes sogar auf der Tanzfläche sehen konnten. Zwei Zugaben wurden noch abverlangt, bevor die ordnungsrechtliche Deadline den offiziellen Konzertabend beendete.
Das Publikum und die Veranstalter konnten wir restlos begeistern und bekamen von allen Seiten positive Rückmeldungen. Eine mittelfristige Wiederholung ist fest vorgesehen. Wir bedanken uns bei Uwe für die Einladung, Wolfgang für den Sound und den netten Leuten am Einlass und an der Theke für den herzlichen Umgang und kommen natürlich gerne einmal wieder!